Sonntag, 29. April 2012

Der Prinz und die Tänzerin

Filmtipp - My week with Marilyn





Sehr charmant, wie dieser Film den Zwischenbereich von Kunst und Leben ausleuchtet! Selbst die Liebe fordert eine Entscheidung für das Eine und gegen das Andere: Die Kunst zu leben oder ein Leben für die Kunst -

Mittwoch, 4. April 2012

The Deep Blue Sea

London, ca. 1950. Hester Collyer, jung und schön, ist mit dem wesentlich älteren Richter William Collyer verheiratet und führt ein unerfülltes Dasein. Bis sie sich in Freddie Page verliebt, einen jüngeren Freund ihres Mannes und ehemaligen Piloten der Royal Air Force. Als ihre Untreue ans Licht kommt, verlässt sie ihren Mann und das gutbürgerliche Milieu. Ihr Zusammenleben mit Freddie erweist sich aber als schwierig, und Hester findet nicht aus ihrer täglichen Isolation heraus. Ein Selbstmordversuch scheitert. Der schockierte Liebhaber zieht sich vor ihr zurück.

Der Plot eines Theaterstücks, das Terence Rattigan 1954 verfasste. 1956 wurde es von Anatole Litvak mit Vivien Leigh und Kenneth More in den Hauptrollen verfilmt. Der 1954 in Liverpool geborene Regisseur Terence Davies ("Still lives", "Distant Voices", "The Neon Bible") hat nun ein Remake gedreht. 

Ein Spaziergänger zwischen den Zeiten
Er erzählt diese scheinbar einfache Geschichte in gemäldeartigen Bildern. Sie wirken wie Bühnenbilder, die aus einer anderen Epoche beunruhigend an unsere Zeit klopfen. Damit setzt Davies unserer Moderne eine antiquierte Welt entgegen, die unruhig zu werden beginnt. Perfekte Interieurs und künstlich anmutenden Aussenszenen stellen den Bruch vom Gestern zum Heute dar. Gleichzeitig verbindet die Erinnerung, unsichtbar, Vergangenes mit Gegenwärtigem. Im Wechsel zwischen den Zeiten - damals und Heute - bleiben die Gefühle aktuell. Verändert haben sich die Umstände und mit ihnen unsere Daseinsformen. Zumindest was unsere westliche Zivilisation betrifft.
Das meist etwas kühl eingesetzte Licht taucht die Szenerie in zurückhaltende Farben, die dennoch leuchten. In dieser stilisierten Ästhetik werden unsere Sinne geschärft. Man hat Zeit die Dialoge in diesen ruhigen (Theater) - Dekors mit Spannung zu verfolgen.